Freitag, 15. September 2006

Bericht zur Lüge der Nation

„Bericht zur Lüge der Nation“ - Die Identitätskrise christlicher Gemeinden und Bewegungen in Deutschland in Hinblick auf die mangelnde Solidarität mit Israel
Während ich diese Zeilen schreibe, befindet sich 1) Israel in einem Krieg gegen den Terrorismus von Hisb’allah und Hamas, ist 2) Qirjat Sh’mona, eine nördliche Stadt in Israel von hunderten Katjuscharaketen fast dem Erdboden gleichgemacht worden, ist 3) in der drittgrößten israelischen Stadt, Haifa, der Studienbetrieb und das übrige öffentliche Leben zum Erliegen gekommen, berichten 4) die beiden größten deutschen Fernsehanstalten, gefördert von öffentlichen Geldern und uns als „GEZ-Kunden“ , in einseitiger Weise israelkritisch und werden 5) auf unseren Straßen Sympathiebekundungen für die Hisb’allah mit gleichzeitiger antisemitischer Hetze laut. Plötzlich hängen 6) überall seit der WM deutsche Fahnen aus deutschen Fenstern heraus, wobei zur gleichen Zeit 7) die Morddrohungen gegen Juden in unserem Land seit dem Krieg der Hisb’allah gegen Israel ständig zunehmen. Dabei sind in Israel 8) Hunderttausende von Menschen auf der Flucht und fristen ihr Dasein in Bunkern und 9) scheint der Betrieb in christlichen Gemeinden und Bewegungen wie gewohnt und ungehindert vom Geschehen im Nahen Osten weiter zu laufen, als wenn „uns das alles nicht wirklich etwas anginge“.
An einem Mangel an allgemeiner Beweglichkeit und gemeindlichen Profilierungswillen kann es wohl kaum liegen, dass wir „im Namen von Jesus Christus“ den Protest gegen Einseitigkeit deutscher Presse und pflaumenweichen Äußerungen unserer Politiker, wenn es darum geht, Israel als der einzigen Demokratie im Nahen Osten zur Seite zu stehen, überwiegend jüdischen Verbänden und Gemeinden, sowie einigen antifaschistischen Gruppierungen überlassen.
Während es um die Existenz Israels geht, trifft man sich beispielsweise zu einer, zu- gegeben von langer Hand geplanten, Massenlobpreisveranstaltung in Berlin und zelebriert dort ausgiebig charismatische Frömmigkeit. Tausende von Christen loben Gott mit Musik und Tanz im Berliner Olympiastadion mehrere Stunden lang, natürlich sicherlich auch für einen „Durchbruch“ in unserem Land. Der einzig traurige Aspekt , was diese aber auch andersartige christliche Aktivitäten anbelangt, ist der: Dieselbe Christenheit bekommt es nicht hin, jetzt da es darauf ankommt, geschlossen und öffentlich hinter Israel zu stehen und somit eine Stimme zu sein für Wahrheit in unserer Gesellschaft. Wo versammelten sich die „Heiligen“ für den „großen Bruder“ Israel[1], der in Todesängsten ist und beziehen öffentlich Stellung? Und während israelische Soldaten an der Grenze zum Libanon um ihr Leben und das ihrer Nation kämpfen, flattern die Einladung zu „Israel, Zumutung oder Auftrag“, einer von Freunden Israels anberaumten christlichen Veranstaltung in Berlin ins Haus. Die absurde Wirkung des Titels dieser christlichen Großkonferenz in Kriegszeiten Israels war natürlich nicht eingeplant und daher ohne Absicht, aber sie steht ungewollt als symptomatisch für unser gespaltenes und unausgewogenen Verhältnis zu Israel als dem Volk Gottes.
Dabei macht seit Jahren die Frage nach unserer christlich-gesellschaftlicher Relevanz die Runde im frommen Diskursbetrieb, wie man es auf verschiedenen Webseiten auch nachlesen kann. Man möchte nicht länger nur Evangelisation und Gemeindewachstum, sondern man erwartet „Transformation der Gesellschaft“. Im Zuge dessen demonstriert man Dialogfähigkeit, erklärt sich auf einmal frei von Berührungsängsten mit anderen, ist durchaus willig, eine ökumenische Gesinnung zu erwägen, gibt sich kulturell weltoffen, hält Plädoyers Richtung gesellschaftlicher Verantwortung für Europa und philosophiert über Postmoderne als Heilmittel gegen die empfundene eigene Belanglosigkeit.
Mancher Orten stimmt man gar in die nationale Begeisterung ein, wird plötzlich aus Anlass der WM zum richtigen Fußball-, „Klinsi“- bzw. Deutschlandfan, und will in
den überall herumwedelnden deutschen Fahnen ein Aufkeimen endlich gesunden Nationalbewusstseins als Antwort Gottes auf die vielen Gebete für Deutschland sehen.
Was aber sind diese „Fähnlein im Wind“ wohl wirklich wert, wenn man es versäumt, dieser Tage nicht noch stärker für Israel Flagge zu zeigen?
Der Verdacht liegt bei diesem unbeholfenen Neonationalismus vielmehr nahe, dass die durch ein Weltsportereignis auf unseren Straßen erzeugte positiv empfundene aber völlig unreflektierte und oberflächliche vaterländische Kollektivstimmung, alles andere als ein Hinweis auf eine positive Veränderung in unserer nationalen Identitätssuche ist, wenn wenige Tage später Juden in unserem Land ein Abrücken selbst langjähriger „Freunde“ von ihrer Seite erleben und beklagen müssen.
Am Rande nimmt man, als Abwechslung zu den vielen Meldungen über den Nahostkrieg lediglich peinlich berührt zur Kenntnis, dass eine Hollywoodgröße namens Mel Gibson, just in dem Moment, da Israel gegen den Terrorismus um sein Leben kämpfen muss, im Alkoholrausch neben ein paar sexistischen Verbalentgleisungen, auch seinen von seinem Vater übernommenen und nie wirklich abgelegten Antisemitismus freien Lauf lässt. Er ist dabei Sprachrohr für Dinge, die die Welt -auch die deutsche „Nach-WM-Welt“- ohnehin denkt: „Die Juden sind an allen Kriegen in der Welt schuld.“
So spricht derselbe Hollywoodstar, den man noch vor ein paar Monaten in Großteilen der christlichen Szene als „wiedergeborenen“ katholischen Christen hochgejubelt hat, weil er uns endlich durch eine brutale Inszenierung der Kreuzung Christi angeblich das Wundermittel für eine „Doch-noch-Erweckung“ gebracht und aus dem „Wischiwaschi-Christentum“ rausgeholt zu haben schien.
Gesellschaftliche Relevanz? Vielleicht würde man sie auch dadurch gewinnen, dass man ebenso lauthals, wie man seinerzeit Reklame für einen von Gibson produzierten römisch-katholisch „marianischen“ Film gemacht hat, sich von durch Unnüchternheit verursachten Illusionen verabschiedet, sich jetzt von der damaligen Begeisterung einsichtsvoll distanziert und endlich einmal in Erwägung zieht, dass es wohl an dem nicht bewältigten eigenen nationalen Antisemitismus liegt, dass man geistlich den hintergründigen Antisemitismus bei Mel Gibson und seinem Machwerk nicht erkannte.

Was ist los mit uns Christen
Wenn unser Nichtengagement in Sachen Israel nun aber nicht an der mangelnden Begeisterungsfähigkeit liegt, wie ein Blick auf das innige Interesse an Lobpreisveranstaltungen, Hollywoodkassenschlagern u. ä. ja zeigt, woran kann es dann liegen, dass geistlich eigentlich belanglose Ereignisse wie der römisch- katholische Weltjugendtag in Köln, die Fußballweltmeisterschaft und die Tatsache, dass ein Deutscher nun das Oberhaupt der größten religiösen Vereinigung weltweit geworden ist positive „prophetische“ Ausdeutungen und eine damit verbundene ideelle Subventionierung von Seiten christlicher Meinungsbildungselite bekommen, aber aus derselben Richtung immer dann das „Schweigen im Walde“ herrscht, wenn es darum geht, sich vorbehaltlos und öffentlich an die Seite Israels in seinem Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu stellen. So zelebriert das Oberhaupt des römischen Katholizismus, Josef Ratzinger, der auch von evangelikalen Christen schon fast als Reformator hochgejubelt wurde, appellative Ansprachen für „sofortigen Waffenstillstand“, verkauft dabei diese humanistischen Plattitüden als „geistliche Hirtenworte“ und vertritt mit dieser Fehlpositionierung gegenüber Israel tatsächlich den Mainstream christlich-öffentlichen und gesellschaftlich relevanten Agierens. Und oh graus, Josef Ratzinger vertritt ja auch Deutschland. „Wir sind Papst“, so gab ein deutsches Blatt[2] die sich stolz erhebende Identifikation der Deutschen wieder.
Nationale Profilneurose?
Seit Jahren hatte man deutschen Christen und allgemein „uns Deutschen“ ja eine Profilneurose unterstellt, was unser Nationalbewusstsein anbelangt. Versichert wurde uns von namhaften wohlwollenden Christen aus dem Ausland, dass das historische Erbe Deutschlands, nämlich den Holocaust verursacht zu haben, uns gefälligst nicht länger den Weg zu einem „gesunden Nationalbewusstsein“ versperren soll.
Doch offensichtlich kommen solche Appelle an unser christlich-deutsches „Unwertgefühl“ insofern zu spät, dass sie ja gar nicht mehr dazu führen, dass wir im Sinne einer Transformation unserer Gesellschaft in diesem Punkt als Christen eine Vorreiterrolle übernehmen, hat man doch in politisch und kulturell für unser Land relevanten Kreisen schon längst die Verantwortung für den Holocaust relativiert, sich aus einseitiger Fixierung befreit, sich die „Auschwitzkeule“ verbeten, und das Recht herausgenommen „als Freund selbstverständlich die Politik Israels kritisieren zu dürfen“, sonderlich dann, wenn Israel sich erdreistet, nicht immer nur Opfer zu sein, sondern sich zur Wehr setzt, sonderlich dann, wenn man, selber fern von konkreten terroristischer Bedrohungen und Attacken, Israel mit freundschaftlichen Ratschlägen meint versorgen zu müssen. Diese durchgeführte „Entspannungspolitik“ an der durch den Holocaust verletzten „deutschen Seele“ (die armen Deutschen sind hier die Opfer!), die u. a. auch zu einer „Normalisierung“ des Verhältnisses zwischen beiden Ländern führen soll, aber eigentlich nur den Holocaust relativierend diesen in das weite geschichtliche Feld überall und zu allen geschehenen Unrechts stellt, ist so weit fortgeschritten, dass Politik von Seiten christlicher Gleichgesinnter tatsächlich keines Nachhilfeunterrichts bedarf.
Man könnte über dies alles lächeln, wenn es nicht so ernst wäre. Die Wahrheit lautet: Über die im Holocaust geschehenen Verbrechen ist noch nie wirklich transformationsfähige Buße getan worden ist, weder in Kirche noch Welt unseres Vaterlandes. Die ganze Wucht dessen, was wir als „christliche Nation“ dem jüdischen Volk angetan haben, wird bis heute weder realisiert noch geistlich gebührend ernst genommen. Man hat schlicht nicht die Zeit für solche „Mätzchen“ „Wichtige Dinge“ stehen auf der frommen Agenda. Antisemitismus ist – so will man es sehen –erledigt, zumindest betrifft es nicht die Gemeinde. Wir müssen scheinbar nichts mehr aufarbeiten.
Dieser chronische Irrtum ist der wahre Grund, warum wir zur „christlichen Tagesordnung“ übergehen können und wie andere Leute auch, die „humanitäre Katastrophe im Südlibanon“ und die „zivilen Opfer“ bedauern bzw. lediglich darauf hoffen, dass der „Krieg im Libanon“ zu Ende geht und „für die Menschen im Nahen Osten der Friede kommt“.
Dies ist der Grund, warum wir die Nachrichten vom Krieg sehen können, vielleicht noch beten, aber im Grunde unseres Herzens bei der nächsten frommen Gemeindeveranstaltung hängen. Wir verstehen nicht, dass wenn es um Israel geht, im Grunde wir mit gemeint sind.
Dies ist der Grund, warum Israel weiter im Schatten unserer hehren Ziele und Transformationsbemühungen steht. Wir beten um Erweckung, aber wir haben nicht verstanden, dass eine Transformation unserer Städte, Regionen und unseres Landes davon abhängen wird, wie wir uns zu Israel verhalten und inwieweit wir bereit sind, tatsächlich mit dem Antisemitismus zu brechen und ihm den Kampf anzusagen,
überall wo wir stehen. Unweigerlich würden wir dadurch tatsächlich gesellschaftlich relevant werden, auch wenn dies das Gegenteil von gesellschaftlicher Konformität bedeuten würde. Politische Positionierung, Flagge zeigen, „Neutralität“ verlassen, dies wäre von Nöten.
Es ist für unsere „Gutwilligkeit“ so bezeichnend, wenn ein kompetenter leitender Christ unseres Landes, der überhaupt nicht im Verdacht steht antisemitisch zu sein, und dessen Partei fast keine Gelegenheit auslässt, sich zu Israel zu stellen, doch so blind sein kann, dass er von deutscher und nationaler Identität schreibt und die Brüche der deutschen Geschichte bejammert, ohne auch nur den jahrhunderte langen kirchlichen Antisemitismus, welcher doch eine dauerhafte giftige Wurzel für Kirche und Gesellschaft war, auch nur zu erwähnen. Der deutschen Leitkultur das Wort redend, führt er diese hemdsärmlich und unkritisch (auch wenn er Brüche erwähnt) auf die jüdisch-christliche Überlieferung der Bibel zurück, deren Wahrheiten nicht nur in Bezug auf Israel Hunderte von Jahren doch gerade –wie ich hier kritisch anführen muss- auch und speziell von kirchlichen Institutionen in den Staub getreten worden sind, die wiederum bei „unserer Deutschwerdung“ maßgeblich ihre Finger mit im Spiel hatten. Sicher nicht von diesem ansonsten sehr kompetenten Kopf beabsichtigt, laufen seine Ausführungen auf eine böse Geschichtsrevision hinaus, wie sie in antisemitischen und nationalen Kreisen schon lange existiert, indem man im Grunde suggeriert: Alles in Deutschland war ganz christlich, schön und wunderbar, bis Hitler kam[3]. Damit wird der Nationalsozialismus als Betriebsunfall einer ansonsten lobenswerten deutschen Identität umetikettiert. Und natürlich geht es in besagten Ausführungen mit unkritischer Naivität weiter: 15 % Antisemiten in unserem Land, so heißt es, können schließlich die Demokratie in unserem Land nicht gefährden, sondern lediglich unser nationales Ansehen im Ausland demolieren.
Wie daneben ist dies doch alles, wenn man bedenkt dass nicht 15 Prozent sondern z. Zt. 75!!! Prozent aller Deutschen Israel als den eigentlichen Aggressor im Nahen Osten sehen – das Ergebnis einer subtilen antisemitischen und von Desinformation sprießenden Kampagne in den deutschen Medien.
Unsere christlichen Lippenbekenntnisse zu Israel vermengen wir in unserer deutschen Volksseele mit einem Geist der Verharmlosung. Nein-„wir haben nichts gegen die Juden“, aber wir sprechen Bücher, Filme, künstlerische Machwerke und unsere unreifen pseudogeistlichen Gelüste nach nationaler Identität im Zweifelsfall lieber frei von Antisemitismus, ohne uns auch nur mit der Geschichte des Antisemitismus, die Teil unserer eigenen Geschichte ist, ernsthaft auseinanderzusetzen. Wir kennen historisch schlicht die Tatsachen nicht, meinen aber, wir wissen es besser, wenn Juden es anders sehen, und wir heucheln Verständnis, indem wir sie in ihrer Identität als „durch den Holocaust noch traumatisiert“ charakterisieren. Deshalb sehen sie, wie wir oftmals meinen, auch hinter jeder Kritik an ihnen sofort gleich immer „fälschlicherweise Antisemitismus. Doch wir lassen es uns nicht länger nehmen Israel als Freunde zu kritisieren. Wir glauben es nämlich besser zu wissen als sie. Wir haben nicht gelitten und geben uns objektiver, sachlicher und in der Beurteilung fairer und politisch korrekter. Was Antisemitismus ist, das definieren lieber wir selber. Mit dieser stolzen Haltung lernen wir aktiv nur den einen Punkt aus der Geschichte, nämlich dass wir aus der Geschichte nicht gelernt haben.
Bei alldem unterhalten wir aber Beziehungen zu Israel. Das ist exotisch und zeigt doch schließlich unseren guten Willen. Es versetzt uns vor allem in die Lage, auch mitreden zu können, wenn es um Israel geht. Diese oberflächliche Haltung bedeutet lediglich eine Beruhigungspille mehr in der Sammlung, eine Pille, die uns im Halbschlaf hält. Es träumt sich dabei so schön: Das Träumen von Erweckung, das Träumen von Transformation unserer Region und unseres Landes, das Träumen von Veranstaltungen, in denen der Bürgermeister unserer Stadt uns lobt, das Träumen von vollen Gemeinden, das Träumen von einer florierenden Väterbewegung
und das Träumen von einem Zurückkehren zu „christlichen Werten in Europa“ etc. geht weiter. Es ist das Träumen einer für uns angenehm ausfallenden Veränderung, ohne dass die böse Wurzel des Antisemitismus aus unserer Nation tatsächlich herausgezogen würde, das Träumen von einer Transformation zu nationaler Identität, bei der unser Verhältnis zu Israel lediglich eine gefälligst aber nette Nebenrolle hat, wie es unsere Gemeindeprogramme und Großprojekte ja jetzt schon eindrucksvoll demonstrieren.
Was ist mit uns Christen los? Es geht aktuell um völlige Ausrottung des jüdischen Staates Israel, und wir protestieren nicht gegen die deutsche beschwichtigende Außenpolitik. Wir lassen einen Achmadinedschad als Ausgeburt eines modernen Hamar reden und Israel den Tod wünschen, und wollen nicht wahrhaben, dass sowohl sein lauter Antisemitismus als auch unser schweigendes Nichtaufbegehren ein gewaltiges Gericht Gottes lostreten werden. Deutsche Außenpolitik bindet dabei Syrien in den Friedensprozess mit ein, Syrien, das schon jetzt erklärt, beim nächsten Krieg gegen Israel mit von der Partie zu sein. Unerträgliche Appeasementpolitik, die Europa schon einmal in die Katastrophe geführt hat. Christen, wacht endlich auf!
Würden wir auch heute einen Hitler wieder gewähren lassen, weil er uns in „unserem Kampf gegen Homosexualität“, für „Recht und Ordnung“ und „Wiedergewinnung einer durch einen Betriebsunfall[4] verursachten am Boden liegenden nationalen Identität, hilfreich zur Seite springt? Würden wir uns heute vielleicht darauf beschränken, „unsere Regierung zu segnen“ bei den großen und schwierigen Herausforderungen, in denen sie steht, auch wenn sie „hart durchgreifen muss“? „Wir sind wieder wer“, auch wenn alles einen Preis hat? Würden wir in der nationalen, meist dem Faschismus entsprungenen und subtilen bis offenen Antisemitismus erzeugenden Begeisterung gar Vorboten für eine tiefere –eben eine geistliche- Erweckung sehen? Sind wir tatsächlich wacher und entschiedener als in der Weimarer Periode, so dass wir in einem Antisemiten wie Hitler nicht den „treuesten Sohn Deutschlands“ sehen würden?
Genug der Fragen!
Eine wünschenswerte gesunde Identität, ob auf individueller oder nationaler Ebene, kann es für Christen immer nur in und durch Jesus Christus geben, ich meine den Juden, Jesus Christus, der sich mit Seinem Volk Israel identifiziert.
Unabdingbare Voraussetzung für eine wirkliche Transformation in Deutschland ist unsere vollständige Solidarität mit Israel und damit eine vollständige Abkehr von allen verkappten Formen des Antisemitismus.
Ob wir Israel segnen, oder es durch unsere Ignoranz, Besserwisserei oder die Zuweisung eines Schattendaseins in unseren Herzen und Gemeindprogrammen verfluchen, DARAN!!! wird sich entscheiden, ob unsere Jugendlichen, unsere Intellektuellen, die Schwachen unseres Landes und Führungspersonen unseres Landes nicht nur zur Wahrheit des Evangeliums
durchdringen, sondern dabei auch in die Lager versetzt werden, für eine nachhaltige geistliche Veränderung Deutschlands mit zu sorgen.
Am Verhältnis zu Israel wird sich entscheiden, ob wir, dadurch dass wir unseren großen Bruder lieben, auch das Herz des Vaters besser kennen lernen und schließlich nicht zuletzt dadurch zu uns selbst und einer klaren und ausgewogenen Identität finden.
Gott segne Israel!

[1] Christen beteiligten sich an Solidaritätskundgebungen für Israel offiziell in Hannover und Düsseldorf, Hauptinitiatoren für öffentliche Kundegebungen aus dem christlichen Bereich gab es m.W. nur in Bremen und Bielefeld.
[2] Allerdings ist gerade diese Zeitung einer der wenigen pro-israelische eingestellten.
[3] Der Autor führt zusätzlich noch den Bruch der Reformation und einen anderen unter Bismarck auf.
[4] Damals war der unglücklich verloren gegangene 1. Weltkrieg so ein Betriebsunfall

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