Donnerstag, 25. September 2008

"Gesprächspartner der EKD sollen zeigen, wofür sie stehen!

Es ist geschehen, auf was man nicht mehr ernsthaft zu hoffen wagte:
Endlich runtzeln sich ernsthafte Sorgenfalten auf den Stirnen einiger EKD'ler. Und diemal geht es nicht bloß um den üblichen Peanuts oder standartmäßig um "berchtigte Kritik" an Israel. Anlass für auf epd zur Schau gestellte Betroffenheitsprosa ist -oh Wunder- diesmalder Iran, mit dem man wie die Bundesregierung eigentlich ja eine Art "kritischen Dialog" führt, was im Klartext bedeutet, dass das iranische Mullahregime machen kann, was es will, ohne dass von deutschem Boden ernsthafter Einspruch zu erwarten wäre.

Vielleicht ist aber endlich doch einmal einer von denen bei der EKD über die unerträgliche Rhetorik gestolpert, die Ahmedinejad jüngst wieder vor der UNO gegen Israel und den bösen Rest der Welt losgelassen hat, so könnte man denken, wenn man die Aussage von Auslandsbischof Schindehütte liest, " dass der Iran sich immer mehr aus der internationalen Gemeinschaft und den allgemeinen Grundsätzen hinausbewege".

Allerdings sticht schon hier die Formulierung "immer mehr" ins Auge. Denn die Frage sei statthaft: Kann man sich eigentlich noch mehr aus den allgemeinen Grundsätzen einer internationalen Gemeinschaft hinausbewegen -die ja quasi unter der Forderung angetreten ist, dass sowas wie Auschwitz nicht noch einmal passiert- als wie Ahmedinejad und das hinter ihm stehende Regime dies schon seit Jahren durch Leugnung des Holocaust und Vernichtungsdrohungen gegenüber dem Staat Israel tut?

Was hat nur das Faß selbst bei den auf Dialog setzenden EKDlern zum Überlaufen gebracht? Richtig, es ist die Besorgnis um die eigenen Leute bzw. um die paar Menschen, die sich im Iran vom Islam zum Christentum hinwenden. Darauf steht nämlich durch ein neues Gesetz seit kurzem die Todesstrafe im Iran. Allerings muß der sog. Wächterrat noch sein o.k. zu diesem Gesetz geben.

Das auch vor dieser Unrechtslegalisierungskampagne nicht nur keine Religionsfreiheit, sondern offener Terror gegen Andersdenkende an der Tagesordnung war, ist dem Kirchenobersten zwar bekannt, doch sinniert er:

"Eine derart diskriminierende Gesetzgebung berge die Gefahr, dass nicht nur staatliche Organe im Iran gegen Konvertiten vorgehen. Damit werde eine Atmosphäre der Herabwürdigung gefördert, in der sich auch Privatpersonen und religiöse Gruppen zu Übergriffen und Gewalttaten berechtigt fühlen könnten, sagte der EKD-Bischof." , wobei ihm schon bewußt ist, dass auch vor dieser Gesetzgebung die Lage keine rosige war.

Jetzt weiß das Kirchenvolk bescheid: Die eigentliche Gefahr im Iran ist die der losbrechenden Anarchie gegen Konvertiten. Auf sowas muß man erstmal kommen! Wie gut, dass wir Bischöfe haben!


Bei allem schafft es die Pressemeldung EINEN Zusammenhang mit dem Antisemitismus und apokalytischen Messianismus des Mullahregimes erst gar nicht aufkommen zu lassen.
Es geht ja schließlich nicht um die "Judenfrage", sondern um die eigenen Interessen.
Und das könnte man auch so schlucken, hätten nicht einige Motive von "sachlicher Trennung" bei der evangelischen Kirche durchaus unselige Tradition. Denn auch beim glorreichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus, der schon an sich so glorreich selbst unter den "Bekennern" gar nicht war, spielten die Juden bekanntlich keine eigentliche Rolle.

Wen wundert es also, dass die von der EKD nun angedrohten "Konsequenzen" keinen ausgesprochenen Bezug zum atomaren Programm, zu Israelfeindschaft und den Kriegstreibereien aus dem Iran haben werden.
Nein, sie werden erklärtermaßen ohnehin nur so aussehen, dass man bei dem nächsten meeting mit den schiitischen Religionsvertretern das Thema auf Religionsfreiheit und Menschenrechte zu konzentrieren versuchen wird. Warum will die Vorstellung davon, wie die Mullahs vor Angst jetzt schon an zu zittern fangen, einfach nicht gelingen? Gerade auch dann nicht, wenn man in Vorwegnahme des "Dialogs auf Augenhöhe" den Zungenschlag des Auslandsbischofs vernimmt:

"Nun müssen unsere iranischen Gesprächspartner erklären, wofür sie stehen."

Offensichtlich war das dem Kirchenvertreter trotz der jahrelangen Hetzrhetorik, der Unterstützung von terroristischen Gruppen wie His'ballah und Hamas seitens der iranischen Gesprächspartner nicht so richtig klar.

Das Ergebnis dieser "peinlichen Befragung" dürfte von vorneherein klarsein: Man hat beschlossen, dass man den Dialog fortsetzen will bzw. dass es zu einem solchen keine Alternative gibt. Hellau, und auf zu einer neuen Nasenringrunde. Ahmedinejad und seine HIntermänner werden nicht müde werden, auch "Kirchens" und "Bischofs" mächtig vorzuführen.

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